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Der Wahrnehmung vertrauen, heißt auf Sand zu bauen…

Wir müssen nicht spirituell ausgerichtet sein, um zu begreifen, dass jeder einzelne von uns eine ganz eigene Wahrnehmung hat. Das kannst du sogar schon Kindern beibringen und ihnen so helfen, tolerant und empathisch zu werden.

Wir alle haben die ganze Welt in uns – ja, wir sind sogar die ganze Welt. Denn so wie wir sie wahrnehmen, ist einzigartig. Wenn wir uns vorstellen, dass ein jeder sich hier als Mittelpunkt des Lebens sieht, mit all seinen Idealen, Vorstellungen, Meinungen und Urteilen, dann wird sofort klar, dass wir hier ständig kollidieren müssen. Wir, die einzelnen Planeten, die einsam und überleben wollend um eine Sonne kreisen, die uns Wärme und Leben geben soll. Die Sonne, unser Gott im Egodenksystem, ist für uns Geld, Sex und Macht. Und jeder einzelne Planet soll das Nonplusultra sein, soll etwas Besonderes sein.

Als Menschen werden wir hier ständig im Konflikt sein. Wir versuchen natürlich uns ähnliche Egos als Partner und Freunde auszuwählen. Alle anderen scheinen uns fremd (noch viel fremder als ein scheinbar „Gleichgesinnter”). Doch uns muss irgendwann klar werden, dass wir auf der Körperebene mutterseelenallein sein werden. Wir können das lange verdrängen. Wenn wir unser Andersartigsein bewusst anschauen und wenn wir erschrocken bemerken, dass wir andere nur aus unserer eigenen Wahrnehmung beurteilen und damit niemals im Recht sein können, suchen wir einen neuen Weg. Ein Weg, der nicht Waffenstillstand zwischen ein paar Auserwählten darstellt, sondern geistigen Frieden mit allen.

Wir wissen hier gar nichts.

Jeder Angriff auf einen scheinbar anderen ist immer auch ein Schlag gegen uns selbst. Denn „dieser andere” wird auch uns letztendlich als falsch sehen.

Wenn wir aus diesem Drama aussteigen wollen, müssen wir aufhören, dieser kleine Planet sein zu wollen. Wir müssen zurückzoomen und den Wahnsinn in seiner Gänze erfassen. Wenn wir es ganz schaffen – für wie kurz auch immer – ganz aus der Ego-Umlaufbahn zurückzutreten und zum stillen Beobachter werden, dann erkennen wir augenblicklich, dass wir keine kleinen zerstörbaren und winzigen Planeten sind, sondern dass wir all das im Kollektiv falsch erschaffen haben.

Nur, wenn wir das immer öfter und länger im Geist behalten, wollen wir aus dem Urteilen und Rechthabenwollen heraustreten und stattdessen Frieden lehren, indem wir ihn selbst geben. Unsere Wahrnehmung wird immer noch da sein, aber wir benutzen sie nicht mehr, um uns zu trennen.

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