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Die Urwunde heilen…

Egal welche Probleme du zu haben scheinst, welche Ängste oder Zweifel dich plagen – der wirkliche Grund für all das liegt tief in dir verborgen und ist so alt wie die Menschheit selbst. Es ist die Urwunde – die scheinbare Trennung vom Ursprung, von Gott. Deshalb ist das Lösenwollen von Problemen lediglich so eine Art Kosmetik. Sie deckt ab, was ich mir nicht anschauen will. Manchmal wird mir schmerzlich bewusst, dass ich etwas verloren habe. Und dann kommen die Egokonzepte mir gerade recht. Dann glaube ich, jemand anderes wäre fähig mich zu verletzen, mich zu beschuldigen, mich zu verlassen. Dann laufen da draußen die Bösen rum, die Psychopathen und Narzissten und Borderliner und weiß der Kuckuck, wer sonst noch. Wenn ich mich nun aber erinnere, dass all diese Szenen Projektionen aus meinem gespaltenen Geist sind und all meine Beziehungen – egal welche Facetten sie mir zeigen – mir nur meine unendliche Traurigkeit sowie Verlassenheit spiegeln, weil ich glaube, aus der Einheit gefallen zu sein, dann kann ich meinen Mitspielern vergeben was sie nicht getan haben. Dann habe ich Mitgefühl, wenn ein Weggefährte seine eigenen Wunden nicht anschauen will und sie lieber total von sich abspaltet. Das heißt nicht, dass ich in einer elenden und schizophrenen Umgebung bleiben muss oder mich auf der Egospielfläche schlecht behandeln lassen soll. Das wäre ein Verwechseln der Ebenen und hätte ein Sichopfern im Zentrum – des Egos liebstes Spiel.

Wichtig ist, dass ich mich letztendlich nach innen orientiere. Ich werde eine Zeitlang im Außen verweilen, aber es wird, wenn ich übe, mir immer schneller möglich sein, mich zu erinnern:

„Ach ja! Ich träume nur! Ich bin verantwortlich! In Wahrheit hat die Trennung gar nicht stattgefunden! Fazit: es gibt keine Urwunde!”

Es ist wichtig, sich ohne Beschuldigungen zu erinnern und auch ohne einen halben Meter über dem Boden zu schweben und zu behaupten, ich sei vollkommen in Liebe und ohne jede Emotion der Egoklaviatur. Emotionen verdrängen, wegdrücken, verbuddeln, ist nicht auflösen. Wenn ich in die Vergebungsarbeit komme, muss ich auf das Schlachtfeld. Auf mein Schlachtfeld. Es geht darum, den Trennungsschmerz zu finden und in Liebe aufzugeben. Welche Mittel ich innerhalb des dualistischen Kreislaufs wähle, z.B. innere Kindarbeit, hat etwas mit meinem ganz persönlichen Egochip zu tun, den ich auf eine bestimmte Art programmiert habe – in einem Traum! Sie sind lediglich Hilfsmittel und dienen mir individuell zum Besten. Das kann ich nur ganz intim mit meinem geistigen Führer entscheiden.

Das Ego zu verleugnen heißt, daraus ein spirituelles Ego zu machen. Es geht darum, mein Ego, mein Bild, aufzudecken, seine Tricks zu entlarven und es in Liebe zu transzendieren.

In einem heiligen Augenblick werde ich erkennen, dass ich einen schlimmen Alptraum hatte, von Trennung und Schuld. Und ich werde erkennen, dass ich die Trennung niemals wahr machen konnte und die Urwunde gar nicht existiert.

GOTT sei Dank!

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