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Ein einziger Augenblick

Stell dir einmal vor, du hast rational erfasst, dass es Zeit und Raum gar nicht wirklich gibt. Du weißt, dass die Zeit nicht linear verläuft und du hast spirituell und sogar wissenschaftlich begriffen, dass du dich lediglich in einer Matrix befindest, die dir dein Leben – oder besser gesagt, das was du für dein Leben hältst – vorgaukelt.

Was bedeutet das für dein Erleben?

Nichts!

Denn wenn wir ehrlich sind, sind es deine Erfahrungen, die zählen.

Nicht dein Wissen.

Wenn du als Lehrer Gottes unterwegs bist – gibst du dann Liebe oder Angst? Das kannst du selber fühlen. Bist du gerade eins mit allen – ohne jemanden zu beurteilen oder zu analysieren, ob er Fehler macht?

Eins steht fest: du kannst nur selbst Güte empfangen, wenn du gütig bist, nur Sanftmut, wenn du sanft bist und nur die Heilung von Beziehungen, wenn du Frieden und Heilung gibst.

All das kannst du nur erfahren, wenn du selbst ganz und gar ohne Angst bist.

Hast du dir schon mal überlegt, wann das sein kann?

Ich kann dir von meiner eigenen Erfahrung erzählen:

Du bist ganz und gar in der Erfahrung von Liebe, Freiheit und Freude, wenn du es schaffst, in den Augenblick zu kommen.

Jetzt – wie Eckhart Tolle schon so schön schrieb. Wobei das Wort “schaffen” ein unglücklich gewähltes ist:

Du musst nicht das schaffen, was für ein geistiges Wesen, dem alle Macht gegeben ist, leicht und natürlich ist.

Warum ist das Jetzt dafür nötig?

Es ist nötig, um die Vergangenheit sowie die Zukunft, die beide nur als Manuskripte für das Egodenksystem dienen, loszulassen. Die Vergangenheit ist angstbesetzt, denn selbst wenn du die wunderbarste Vergangenheit überhaupt hattest: Sie ist vorbei. Es gibt sie nicht mehr. Man hat sie dir weggenommen. Wenn die Vergangenheit schrecklich war, ist sie ebenfalls angstbesetzt. Klar, da steckte ja dein persönliches Grauen drin und hat dich womöglich geprägt.

Mit der Zukunft ist es genauso. Erwartungshaltung steckt darin und Sehnsüchte. Und Zukunftsängste, weil Leben in Körpern unberechenbar, unkontrollierbar und bedrohlich ist.

Angst eben.

Natürlich ist Vergangenheit und Zukunft nur eine Illusion. Ebenso wie der jetzige Augenblick in einem scheinbaren Körper.

Aber zu verleugnen, dass du dich noch mit allen Situationen und Emotionen wahrnimmst, ist spiritueller Größenwahn und bringt dich kein Stück heimwärts.

Oder fühlst du dich damit froh?

Genauso wie Vergebung ist auch ein Augenblick eine Illusion. Diese beiden aber gehören zum glücklichen Traum, aus dem du erwachen kannst.

Wenn du übst ganz im Hier und Jetzt zu sein, verlierst du alle Angst und beobachtest still nur das, was nun gerade da ist. Du kannst das urteilsfrei tun und bemerken, dass alles gut ist wie es jetzt ist. Wenn du ohne Urteil und Erwartung an irgendetwas einfach da sein kannst, switcht dein Geist automatisch in die Fülle um. Er darf sich öffnen für den Heiligen Geist und die Liebe. Aus diesem Zustand heraus kannst du dich über das Schlachtfeld erheben und einen Heiligen Augenblick erleben – der ausgesondert ist aus Raum und Zeit. Das wird dir mit deinen Gedankengebilden aus Zeitgeschehnissen niemals gelingen. Denn da bist du verwurzelt mit deiner Rolle, die du in einem Egotraum träumst.

Noch nimmst du deinen Körper wahr und es bringt dir nichts, dein Rollenspiel abzutun, es ad acta legen zu wollen und es zu verleugnen. Nutze die Mittel, die dir gegeben sind und dein Traum wird immer öfter wunderbar und du heilst. Heilung gibst du im Jetzt. Im Augenblick lässt du deine Egodramen vergehen….

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