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Wenn dich die Welt mit all ihren Konflikten und Widersprüchen wieder zurückziehen will…

Du bist schon so weit gekommen, hattest tiefe Erfahrungen von Liebe und Einheit, vielleicht sogar Lichtepisoden, deine Füße haben zeitweilig kaum mehr den Boden berührt. Du warst glückselig und im Bewusstsein, dass alles gut ist.

Doch dann, ganz plötzlich, kam der Crash.

Der Rückschlag…

Er kam durch eine besondere Situation, durch einen Trigger oder durch innere Zweifel. Weltliche Aufgaben wollten noch erfüllt werden und schrien hilflos nach dir.

Vielleicht warst du auch deines Erachtens noch nie in einer nondualen Liebeserfahrung und du verzweifelst einfach an dieser grausamen Welt.

Weder das eine noch das andere spielt eine Rolle. Denn jetzt ist es dunkel und Gedanken plagen dich. Das können Zukunftsängste sein, eine tiefe Traurigkeit, ein Hin- und Hergerissensein, ein Nichtgenügen.

Es ist völlig egal, worum es inhaltlich dabei geht. Lass dich nicht auf dieses Spielchen deines eigenen Egodenksystems ein:

Analyse von Problemen.

Versuche wirklich stattdessen zurückzutreten und deine konfliktträchtigen Gedankenergüsse mit einem konsequenten “Nein” oder “Stopp” zu durchbrechen. Dieses Gedankenkarussel ist wie ein trotziges Kleinkind mit Allmachtsphantasien. Jedes Kind hat ein Anrecht auf Erziehung, denn wenn du es nicht erziehst, hast du nichts mehr zu lachen und dieses Kind auch nicht. Weise deine schrägen Gedanken in die Schranken. Und fülle deinen Geist dann stattdessen mit wahren und ewigen Gedanken, so wie sie z.B. in Ein Kurs in Wundern stehen. Vielleicht wollen deine schmerzhaften Emotionen, für die du auch verantwortlich bist und die Begleiterscheinungen deiner falschen Glaubenssätze sind, noch nicht gehen. Dann erlaube ihnen, noch ein wenig bei dir zu bleiben. Gehe nicht damit in den Widerstand, denn ansonsten blähen sie sich noch weiter auf. Beobachte sie einfach, wie die Wolken am Himmel. Lass sie da sein, aber wertschätze sie nicht. Wenn du nämlich immer und immer wieder etwas weghaben willst, es anders haben willst und dich ärgerst, gibst du deine Energie genau in diesen unerträglichen Schmerz. Das ist, was ihn für dich wahr macht. Und es ist was Wertschätzung ist.

Ich kenne Menschen – und dazu gehörte ich auch – die haben ein ausgeprägtes Helfersyndrom. Sie wollen alles retten, jedes Blümchen, jeden Goldfisch und alles was hilflos zu sein scheint. Das ist aber ein geschicktes Egoablenkungsmanöver und eine fette Blockade. Mein Helfersyndrom hat mich zur Sozialpädagogin werden lassen, zur Retterin eines Hundes aus dem Tierheim, zur Pflegemama eines misshandelten Säuglings und schon als Fünfjährige musste ich einen armen Teddy aus dem Supermarkt retten, weil der so ganz alleine und in kalter Folie verpackt da im Regal lag. Ich bettelte so lange, bis meine Mutter “mich ihn retten ließ”. Aber genau das alles hält uns in der Hölle zurück. Wir sehen im Außen lediglich unsere eigenen Projektionen. Leidend, hilflos und total verstoßen vom Ewigen. Wir verachten damit sogar unser Gegenüber und uns selbst. Denn wir sprechen allen die Allmacht ab. Wir sind nicht hilflos, sondern stark. Nach unserem Willen geschieht uns.

Das heißt nicht, dass ich nicht mehr helfen darf. Hilfe muss aber aus Freude und Liebe geschehen. Ganz ohne Druck und Mitleid. Es ist dann ein warmes Mitgefühl, ein Sein-Bedürfnis-in-einem-anderen-sehen.

Wenn ich gerade an einem dunklen Punkt zu sein scheine, vielleicht sogar die dunkle Nacht der Seele durchschreite, wird mir auch aller Weltenschmerz bewusst. Ich sehe das Leid “da draußen” und ich fühle mich dafür sehr schuldig – bewusst oder unbewusst. Dann glaube ich, ich müsste noch etwas tun, damit es mir wieder besser geht. Doch nichts davon stimmt. Ich bin jetzt lediglich im Sog dieser dualen Welt. Ja, sie hat eine starke Anziehungskraft. Aber ich beginne, zum Beobachter zu werden, Abstand zu gewinnen, bis ich wieder in der Liebe bin. Wenn ich liebe, dann werde ich jede Situation, jeden Menschen, jeden Ort anders betrachten. Ich werde leuchten und segnen und mich nicht mehr schuldig fühlen. Ich erfülle dann einfach meine einzige Funktion hier: ich vergebe als Licht der Welt. Im Außen tue ich dann, was eben jetzt gerade nötig ist. Was, spielt dann keine Rolle mehr, sondern nur wie….

Und irgendwann bin ich wieder im Gewahrsein der Liebe und der Freude.

Wenn ich irgendwann über dem Schlachtfeld bleibe, d.h. im dauerhaften Frieden, dann werde ich nicht mehr lange träumen können und in Freude erwachen.

Hab einen wunderbaren und hellen Tag!
Deine Gaby

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