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Wenn Vergebung nicht funktioniert…..

…dann habe ich nicht vergeben!

Klingt so einfach, ist so einfach und doch tue ich mich oft schwer, das zu akzeptieren. Denn mal ganz ehrlich: Wie oft sage ich als Kursschüler, dass das Problem nicht echt ist, sondern nur Illusion und dass ich es jetzt einfach vergeben will. Der Beschluss mag sich gut anfühlen und vielleicht bin ich eine Zeitlang erleichtert, bis dieses Problem ganz hinterrücks wieder auftaucht.

Ich will mich jetzt noch einmal erinnern:

Vergebung ist kein Zauberstabschwingen, kein Hokuspokus oder dergleichen. Ich sage nicht einfach: das vergebe ich jetzt und dann ist es weg.

Etwas vergeben zu wollen ist nur der erste Schritt und dann wird es ganz konkret.

Nehmen wir mal das Beispiel Krebs. Wenn ich in meinem Leben einen mir Nahestehenden mit dieser Krankheit wahrnehme, dann werde ich zunächst alle Emotionen fühlen und benennen müssen, wenn ich es wirklich vergehen lassen will. Ich werde mutig durch diese dunkle Wolke der Angst, Verzweiflung, Trauer und eben alles was mir einfällt gehen müssen. Ich bitte meinen inneren Lehrer um Begleitung und Heilung. Ich nutze wirklich alle aufsteigenden Gedanken dazu, auch die, die offensichtlich angreifend sind, wie z.B. dass der behandelnde Arzt ein Pfuscher ist oder warum ausgerechnet mein Partner, Kind, bester Freund ( anstatt eines “Fremden”) Krebs hat. Wenn ich das alles zulasse und meine Gefühle und Gedanken schließlich immer mehr beobachte, kann ich sie Stück für Stück in allen Facetten abgeben und meinen inneren Lehrer bitten, alles zu entfernen. Ich erkenne am Schluss sogar, dass der Wunsch nach Körperheilung ebenfalls der Vergebung bedarf, denn auch er ist nicht göttlich sondern hat ein Gegenteil, das Angst erzeugt (nämlich, dass der Körper nicht mehr heilt).

Nachdem ich also konkret das Problem benannt, beleuchtet und durchfühlt habe, kann ich auch konkret meine Projektionen erkennen, zurücknehmen und vergehen lassen.

Was dann passiert ist völlig abstrakt. Denn so konkret die Vergebung auch ist, so abstrakt ist ihr Ergebnis. Jetzt ist es egal, was ich im Außen noch wahrnehme. Ich bin jetzt in einem tiefen Geistesfrieden und bekomme eine neue Wahrnehmung von meinem inneren Lehrer. Ich bin jetzt nicht mehr von äußeren Ergebnissen abhängig. Es geht nur noch um Geistheilung und Heilung von Beziehungen (mit meinem kranken Familienmitglied, mit den Ärzten usw.)

Wie lange es dauert, bis ich etwas Bestimmtes vergeben habe, soll nicht mein Problem sein. Hier ist der Wille und Geduld gefragt.

Je mehr ich meine Funktion wirklich ernsthaft annehmen und in meine Verantwortung komme, desto schneller wird Geistesfrieden einkehren.

Letztendlich geht es nur um diesen Geistesfrieden und die Heilung aller meiner Beziehungen.


Ich wünsche dir ein gesegnetes Wochenende in dieser vergebenden Liebe!

Deine Gaby

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