Stell dir einmal vor, du würdest gerne nach Schottland reisen und du beginnst Bücher darüber zu lesen. Deine Sehnsucht ist so groß, dass du dir Filme über die wunderschöne Landschaft anschaust, sämtliche Reiseführer durchforscht und Fotodokumentationen besuchst. Vielleicht gibt es sogar Menschen in deinem Umfeld, die bereits dort waren und dir von den Highlands vorschwärmen oder dir gewisse Orte dort abraten.
Doch egal wie groß dein Wissen über Land, Bewohner, Währung, Bräuche, Sprache usw. auch sein mag – du bist nicht in der Praxis. Deine Füße haben nie den Boden berührt, du hast nie mit Einheimischen gesprochen, du bist nie dort vom Regen überrascht worden oder hast dich zu deinem Schrecken verlaufen.
Erst wenn du dich selbst auf die Reise begibst, wirst du Schottland für dich entdecken können. Vielleicht sind einige Bücher und Tipps in gewisser Weise hilfreich gewesen andere nicht, aber jetzt gilt es in die eigenen Erfahrungen und Eindrücke einzutauchen. Denn wenn du nicht diese Reise selbst aktiv unternimmst, bleibt all dein Wissen und die schönen Bildchen nur graue Theorie.
Glaubst du, das ist bei deiner Reise zurück zu dir anders?
Irgendwann kommt die Weggabelung an der deine Reise beginnen muss. Du bleibst zunächst stehen, um dir vielleicht Wissen anzueignen und Gleichgesinnte zu suchen. Du hast Seminare besucht, Bücher gelesen, Gruppen gegründet, hast Lehrern gelauscht, mit anderen still dagehockt, hast über Erleuchtung diskutiert. Du hast die einen als Schlafschafe beurteilt und andere für ihre spirituelle Weisheit auf einen Sockel gestellt. Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem du begreifst, dass kein äußerer Lehrer dieser Welt dir deine Reise abnehmen kann. Und du kannst sie auch nicht als Grüppchen unternehmen. Diese Reise ohne Distanz ist die einzige, die zu unternehmen absolut erforderlich ist. Nur du und dein einziger Reiseführer – der Heilige Geist.
Das bedeutet aber, dass du dein spirituelles Ego, das sich nahtlos in die Dualität eingefügt hat, durchschauen musst und dann die Verantwortung für deinen Weg zurück zur QUELLE selbst übernehmen musst. Natürlich ist es bequemer einem äußeren Anführer die Leitung über dein Leben zu übergeben. Jemand, der dir sagt, was noch Ego ist und was ganz heilig ist. So wie damals in der Schule, als du von deinem Englischlehrer berichtigt wurdest, weil du die Grammatik nicht beherrschtest. So ist das in der Welt der Träume – da wissen manche einfach mehr als du.
Doch wenn du dich entschließt – mit einer tiefen Ehrlichkeit entschließt- im Geist zu heilen, dann kann dir im Außen niemand mehr sagen, was richtig ist und was falsch. Denn jeder einzelne im Außen benutzt noch seine eigene Persönlichkeit, sein Ego, das eine ganz eigene Tönung hat und ein wahrer Lehrer, der sich der EINHEIT voll bewusst ist, wird weder eine Bindung an sich dulden, noch dir sagen, dass er die Wahrheit kennt. Ein “menschlicher Lehrer” ist in erster Linie ein Lernender, der sein Lernen teilt, damit du begreifst, dass auch du ein Lehrer bist. Er wird dir nur eine Sache zeigen ohne zu werten und zu beurteilen: den Weg nach innen.
Wenn du deine Innenreise antrittst, benötigst du nur eins: deine Bereitwilligkeit zu heilen und die Führung dem LICHT zu übergeben das du in Wahrheit bist. Dann wirst du mit deinem Körper, der du nicht bist, den du aber nicht verleugnest, durch deine Welt geführt. Vielleicht fühlst du dich auf dieser neuen Reise manchmal allein – vor allem, wenn du an deine Blockaden stößt. Diese Blockaden gehören angenommen, angeschaut, durchfühlt und schließlich aufgegeben. Das mag schmerzhaft sein und dich durch eine dunkle Nacht führen, aber es ist die einzige Möglichkeit zu heilen. Auf Wolke 7 zu schweben und mit anderen immer wieder zu versichern, dass „du nur vergeben” musst, ist nicht die Reise zur QUELLE. Auch Hartherzigkeit gehört nicht dazu. Wenn du wirklich deine persönliche Heilungsreise antreten willst, wirst du auch auf dein persönliches Schlachtfeld geführt und kein anderer hat die Macht, dich da herauszuholen. Aber du hast alle Macht, weil es dein Schlachtfeld/deine Reise ist. Mit jeder gelösten Blockade wirst du dich schneller und öfter über das Schlachtfeld erheben. Du wirst mit deinen noch sehr persönlichen Situationen im Frieden sein, auch wenn sie schwierig zu sein scheinen. In „Ein Kurs in Wundern“ steht, dass Ideen ihre Quelle nicht verlassen. Also bleibt dir nichts anderes übrig, als dir deine Ideen anzuschauen, um sie endlich und endgültig aufzugeben. Wer sonst könnte das außer du selbst?
All diese Worte, Metaphern und Bilder dienen uns nur zum Verständnis. In Wahrheit ist das alles noch sehr viel einfacher. Doch unser gespaltener Geist denkt kompliziert in Raum und Zeit.
Dein Weg ist längst gegangen, die Geschichte geschrieben und du bist in vollkommener Sicherheit. Alles was du benötigst ist bei dir und Erlösung ist unter allen Umständen möglich. Nichts Äußeres ist vonnöten – denn das Heilmittel hat deinen heiligen Geist nicht verlassen!
