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Du betrachtest die Welt durch deine individuelle Linse!

Unsere Wahrnehmung ist ein großer Trickbetrüger. Sie spielt mit unseren Erfahrungen, individuellen Gedanken, Vorlieben und Abneigungen, ja sogar mit unserer Tagesform. Wie ein Chamäleon kann sie sich verändern, und sie benutzt mit Vorliebe unsere Emotionen, die grandiose und hinterhältige Mitspieler sind. Nicht einmal zwei Menschen auf dieser Welt nehmen eine Situation absolut gleich wahr. Selbst wenn diese völlig monoton und banal ist, so scheint sie doch für jeden anders gefärbt.

Als meine Töchter noch Kinder waren, spielten sie gerne so eine Art „Wahrnehmungsspiel“. Die eine malte ein Bild, meist mit einer Person oder einem Tier darauf, dann beschrieb sie der anderen ihre Zeichnung. Sie diktierte praktisch dieses Bild sehr genau. Zur Überraschung der Zwei sahen sich am Ende die beiden Werke irgendwie nur ähnlich, aber vieles war ganz anders. Klar – Wahrnehmung eben.

Wenn ich das begreife, dann wird mir schnell klar, dass ich niemanden belehren kann, wenn es um den Erwachensprozess geht. Es gibt keine Ratschläge, die für alle gelten. Ich habe mir hier im Traum ein besonderes Leben geschaffen und für das bin einzig ich verantwortlich.

Einen Führer hatte ich schon immer. Entweder mein Egodenksystem, das eben aus dieser verrückten und sich ständig wandelnden Wahrnehmung besteht, oder aber den Heiligen Geist, der mit mir ruhig und klar auf all diese irren Gedanken schaut und sie aufgibt sowie mich sicher durch das Wahrnehmungslabyrinth führt. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich erstmal nur um Gedankengebilde oder bereits schon nach außen projiziert Materie handelt.

Vergessen wir nicht, dass wirklich alles in unserem Geist ist. So auch das Ego, das ja nichts Eigenständiges ist. Kein Wesen, das es zu bekämpfen gilt. Nein, es ist dieses Wahrnehmungskonstrukt, das wir mit den rechtgesinnten Gedanken in Liebe auflösen können. Frei nach dem Motto: Glaub mir kein Wort!

Wenn uns das klar wird, können wir auch aufhören die scheinbar anderen zu beurteilen. Denn wir können es doch gar nicht. Wenn wir glauben, dass wir es könnten, ist es mal wieder unsere eigene instabile Wahrnehmung, die das behauptet.

Wege des Erwachens sind immer stille und nach innen gerichtete Wege. Ganz intim mit meinem einzigen inneren Lehrer.

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