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Nutze deine Trigger, denn sie zeigen wo du stehst!

Wir alle kennen das: Wir fühlen uns angetriggert. Oft ist es entweder immer derselbe Mensch (oder ein Grüppchen Auserwählter) oder ein bestimmtes Verhalten, das wir in vielen Personen immer und immer wieder vorfinden. Wenn du dich ganz in der Materie zu Hause fühlst und dein Körper für dich deine einzige Existenz innerhalb eines Zeitrahmens darstellt, dann wirst du dich wahrscheinlich mit besonders engen Freunden verbünden und mit diesen über all die anderen Bösen da draußen schimpfen, lästern und vielleicht sogar pöbeln und Rachegedanken entwickeln. Oder dein Ego ist eher in sich gekehrt und wendet sich einfach enttäuscht und beleidigt ab.

Weder Strategie Nr. 1 noch Strategie Nr. 2 wird zum Erfolg führen. Deinen geistigen Frieden findest du so nicht einmal, wenn du als Aussteiger alles hinter dir lassen willst und dann allein in eine Berghütte ziehst. Dort wird dir schnell klarwerden, dass du deine Gedanken, Ideen und Gefühle mitgenommen hast. Jetzt sind zwar die fiesen Körper nicht mehr um dich, dafür sind sie aber weiterhin in deinem Geist.

Irgendwann begreifst du, dass kein anderer da draußen die Macht hat, dich gefühlstechnisch wirklich zu verletzen!

Es sind die persönlichen Blockaden. Und es sind Erwartungen und Vorstellungen von der Welt, die, wenn sie nicht erfüllt werden, dich traurig oder wütend machen. Und so ist es ja auch für dich (in der Regel) ein Unterschied, ob dein erwachsenes Kind auszieht oder dein Partner. Beides sind besondere Liebesbeziehungen. An jede einzelne hast du aber andere Erwartungen. Bei deinem Kind findest du es normal, auch wenn es dich berührt. Bei deinem Partner kommst du jahrelang nicht drüber hinweg, weil du dich ungeliebt und abgelehnt fühlst.

Wenn du z.B. selbstbewusst deinen Job ausführst, in dir ruhst und weißt, was du alles leistest, dann würde dich das nicht sehr antriggern, wenn ein Kollege dir Inkompetenz vorwerfen würde. Du würdest wahrscheinlich eine Grenze setzen und seufzen. Dann würdest du nicht mal mehr darüber nachdenken. Wenn du dir aber selbst nicht sicher wärest, ob es gut ist, was du da machst, dann würde dich die Kritik des Kollegen womöglich empfindlich treffen. Und du würdest eine gewisse Scham empfinden, Verletzlichkeit oder Wut. Dann gäbe das viel Gesprächsstoff beim Abendessen mit deinem Partner oder Kaffeeklatsch mit deiner Freundin. Oder du würdest es verdrängen. Doch auch dann ist der Gedanke noch da und macht dir vielleicht Kopfschmerzen, Magenschleimhautentzündung etc.

Was heißt das nun in der Praxis?

Es heißt, dass wir uns achtsamer denn je um unsere Emotionen, die hausgemacht sind, kümmern müssen. Diese Emotionen zeigen, wo wir geistig stehen. Anstatt mit ausgestrecktem Finger auf den Chef zu zeigen, ganz still zu werden und zu beleuchten, warum der scheinbar herablassende Blick von ihm uns so verletzt. Der Schmerz war bereits vorher in uns. Der Arschengel Chef hat sich für Projektionszwecke unsererseits zur Verfügung gestellt. Wenn wir dann das Problem in uns finden, vergebend betrachten und schließen auflösen, kann es sein, dass der Chef plötzlich sehr zuvorkommend wird – oder wir den Arbeitsplatz wechseln.

Hier kommt ein ziemlich treffendes Beispiel aus meinem Leben:

Ich hatte von klein auf Probleme mit Frauen zwischen 50 und 60. Als junge Frau bin ich zigmal mit diesen Damen aneinandergeraten. In diversen Jobs, privat – es war fürchterlich. Als ich 25 war bekam ich einen (damals für mich) Traumjob in einer Grundschule. Ich habe mich so gefreut, bis ich meine enge Kollegin kennenlernte: eine Frau um die 50! Ich war entsetzt und völlig fertig. Dann aber beschloss ich, dass mit dem Unsinn jetzt endgültig Schluss sei. Ich habe damals alles was mir einfiel vergeben – und das, obwohl ich rein gar nichts über Vergebung wusste! Aber der Heilsplan liegt bereits in jedem einzelnen, wie ich heute weiß. Mein Wille war Frieden und Freude. Ich habe dazu starke Gefühle entwickelt und die Blockade binnen weniger Tage komplett aufgelöst. Damals habe ich gesagt, ich habe den Bann gebrochen und war überrascht über so viel geistiges Potential. Diese Kollegin und ich hatten eine tolle Zeit, ich habe viel von ihr gelernt, denn sie war nicht nur persönlich aufgeschlossen, empathisch und herzoffen, sondern auch fachlich sehr kompetent. Übrigens sind wir bis heute in Kontakt (und nun bin ich selbst schon so eine Frau über 50). Ich hatte danach nie wieder dergleichen Probleme…

Wenn wir also uns über unsere Projektionen bewusst werden, dann übernehmen wir auch die Verantwortung für unsere Psychohygiene und mit immer weniger Urteilen sowie Toleranz geht es uns immer besser.

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