Ich lerne täglich intensiver, was es bedeutet, entweder geistig bewusst oder geistig unbewusst zu leben. Ein Vermischen von beidem ist unmöglich. Eine einzige kleine Entscheidung zu Gunsten meines Egodenksystems bedeutet, dass ich das GANZE System gewählt habe. Es ist völlig unmöglich, sich teilweise von Jesus führen zu lassen. Ein gutes Beispiel ist die Mathematik. Wenn ich mich gleich zu Beginn bei einer langen Gleichung verrechne, ist die gesamte Aufgabe falsch. Sie ist auch dann falsch, wenn ich nach dem ersten Fehler richtig rechne, denn ich habe ja eine falsche Zahl, mit der ich weitermache.
Die Entscheidung für Gott ist also eine vollständige. In Wahrheit kann ich mich gar nicht gegen ihn entscheiden und das ist auch nicht mein Wille. Aber ich kann hinauszuzögern – eine Traumsequenz oder hunderttausend Traumsequenzen. Letztendlich passiert nichts Bedrohliches. Ich erzeuge lediglich Leid. Ich werde vielleicht umgebracht, bringe selbst um oder erlebe eine schlimme Behinderung. Vielleicht bin ich auch reich, schön und erlebe meist nur glückliche Dinge. Nichts davon ist wahr, nichts davon kann mich erhalten, aber auch nicht zerstören. Mir ist mittlerweile sehr klar, dass ich nur für mich entscheiden kann, nicht für meine Kinder oder sonst wen. Das bedeutet aber auch, dass mich niemand davon abhalten kann. Gedanken sind in der Tat frei. Und die Entscheidung für Gott oder für das Ego ist meine mir noch einzig verbliebene Macht. Ich wähle aus. Das eine oder das andere. Und wenn ich glaube, ich könnte zwischen beiden Welten eine harmonische Verbindung schaffen, dann habe ich mich schwer getäuscht. Die meisten versuchen, beides eine Zeitlang zu kombinieren.
Glaube mir: Es geht nicht!
Sobald ein kleines Quäntchen falsche Wahrnehmung in deinen Geist geschlichen kommt, ist sogleich die ganze Welt der Materie für dich wirklich. Das alles habe ich im Unterschied nun selbst aktiv gelernt. Jetzt gibt es für mich keinen Kompromiss mehr. Ich lerne, zu vertrauen, und das beruht letztendlich auf meinem Willen zu glauben und die Führung über mein Leben meinem höheren Selbst oder eben Jesus anzuvertrauen, mit dem ich untrennbar eins bin. In dieser Zeit, in der ich also tiefer in meinen Geist schaue als je zuvor, in der ich die Tür öffne, die ich voller Angst über Jahrzehnte verschlossen hielt, weil ich glaubte, sie sei die Büchse der Pandora, wächst in der Tat mein Vertrauen. Denn statt Schuld und Sünde dort vorzufinden, entdecke ich da nur Liebe und Freude. Natürlich gilt es zunächst die aufgeblähten Schreckensbilder zerplatzen zu lassen. Doch sie sind nur was sie sind: Bilder. Wenn ich mich tiefer in meinen Geist versenken – so tief, dass sie langsam verblassen – dann ist da nur noch die Wahrheit. Und die ist nun mal Liebe und Freude…
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